Episode 4

Auf Safari in Kenia - hat Guido Deine Frage beantwortet?

Guido spricht mit uns über Eure Fragen - von Spinnen & Schlangen, die Grosse Migration und warum die Parkgebühren in Kenia gefühlt so hoch sind. Und warum das eine gute Sache ist! (Spoiler-Alert: Wilderer...).

Wir erfahren auch, wo er am liebsten Tiere beobachtet - und welches seine Lieblingstiere sind (und warum). Viel Spass beim Zuhören.

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Kenya Tourism: https://magicalkenya.com/

Kenya Wildlife Services: https://www.kws.go.ke/

Samburu Reserve: https://www.samburureserve.com/

Solio Reserve – does not have an own website

Coconut Beach Lodge, Tiwi: https://coconut-beach-lodge.com/

Tortilis Camp, Amboseli: https://www.elewanacollection.com/tortilis-camp-amboseli/at-a-glance

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Sound credits: uppbeat.io/ and https://pixabay.com/ 

Transcript

Willkommen zu einer neuen Folge von Africa with André, wo wir Afrika feiern, One Story at a Time.

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Wir sind weiterhin am Thema Kenia und sind immer noch mit Guido Bürger im Gespräch. In der letzten Folge hatten wir uns über Nairobi und Kenia als solches unterhalten, und die Arbeit, die das Kenia Tourism Board macht und vor allem, die Fragen, die sie bekommen. Und da hatte ich den Guido unterbrochen, als er über eine Frage zu Schlangen und Spinnen gestellt hatte.

Diese Frage kam bei euch glaube ich, schon recht oft auf, oder?

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Man fährt auch nach Kenia, um die afrikanischen Tiere zu sehen. Da gehören Schlangen und Spinnen natürlich dazu. Die gibt es da auch durchaus häufiger als bei uns, weil bei uns ist ja alles verbaut und wir haben ja relativ wenig Landschaft und man kommt nie mit wilden Tieren in Kontakt. Ich bin... ein Fan von Schlangen, also wenn ich irgendwo unterwegs bin, abseits der Pfade, dann halte ich schon Ausschau und frage die Guides, Mensch, können wir was sehen? Aber ich habe es auch nur in den, was sind das jetzt, 25 Jahre, zwei- oder dreimal geschafft, eine Schlange überhaupt erst zu sehen.

Die Tiere sind so scheu, also gerade in dem Falle Schlangen, dass man sie nie... bis ganz, ganz selten nur sieht.

Und Spinnen, das ist ähnlich wie hier. Das ist, die wirklich gefährlichen Tiere, die sind in der Anzahl natürlich, der Arten schon gering und da kommt man selten in Kontakt.

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[00:02:05] Guido: Dadurch, dass die Destination natürlich exotisch ist und für viele Reisenden, ich sage mal, auch Reisen in Afrika, was ganz Besonderes ist, macht man sich natürlich auch einfach mehr Gedanken, weil man viel über alles Mögliche liest. Das ist so wie die Anzahl an tödlichen Haiangriffen. Wir haben 2000 Verkehrstote in Deutschland und 20 tödliche Haiattacken weltweit im ganzen Jahr. Trotzdem fahren wir Auto.

Diese Relation verschwimmt dann beim Urlaub und in der schönsten Zeit des Jahres ein bisschen. Aber das sollte einen nicht davon abhalten, zu reisen und Erlebnisse wirklich zu kreieren und zu haben.

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[00:03:03] Guido: ja, ganz genau. Und es gibt für immer alles eine Lösung. Das ist vielleicht nicht immer der gut geplante Weg, den deutsche Reisende gerne bevorzugen, aber das Ergebnis am Ende zählt. Und das hat bisher immer geklappt.

l auf der auf der ersten Tour:

Also es gibt immer Lösungen, und man hat immer was zu erzählen. Ein platter Reifen im Nationalpark mit «Huch, hier waren wir doch auf der Suche nach Löwen». Davon kann man jahrelang erzählen.

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[00:03:59] Guido: Ja, das ist gut. Also am besten immer so zwischen Viertel nach zehn und halb zwölf. Am…

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[00:04:09] Guido: …lässt sich natürlich überhaupt nicht vorhersagen, die Migration ist natürlich ein ganz wichtiges Thema, weil es auch zu den neuen Welt Naturwundern gehört und es ist ein extrem beeindruckendes Erlebnis.

Aber diese Aufnahmen, die wir aus den BBC-Dokumentationen kennen, dafür warten die Filmer Stunden über Stunden oder über Tage, um wirklich auch grössere Migrationsteile oder Herdenteile zu sehen, die dann durch den Fluss kommen. Das lässt sich im Tagesverlauf immer ganz gut ein bisschen abschätzen durch die Guides die man dabei hat, weil die sehen, wie sich die Herdenteile zusammenformieren und in welche Richtung sie gehen.

Dann kann man ungefähr abschätzen, die sind vielleicht in anderthalb zwei Stündchen am Fluss, dann dauert das noch mal ein bisschen was, bis sie dann ins Wasser gehen. Also dann kann man gucken, ob man das ein bisschen planen kann. Aber das hat auch natürlich, wie alle Tiersichtungen unheimlich viel mit Glück zu tun, weil die Tiere sind ja nicht in... einem eingezäunten Areal oder wie in einem Zoo, sondern die bewegen sich in der freien Natur.

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[00:05:53] Guido: Absolut. Und ich bin da voll bei dir, weil du sprichst gerade einen sehr interessanten Punkt an, nämlich das Entschleunigen der Reise, das Erleben und das Geniessen. Und das kommt häufig natürlich zu kurz, gerade wenn man in relativ kurzer Zeit viele Regionen sehen möchte.

Und wenn man sich die Zeit nimmt und einfach mal auf der Veranda sitzen bleibt und die Tiere sich anschaut.

Auch schaut, wie die Tiere untereinander interagieren, wie bei einer Büffelherde die Hierarchie zum Beispiel sich darstellt und welcher Bulle oder Jungbulle gerade versucht, da so ein bisschen dominanter zu werden und dann zurechtgewiesen wird. Das ist schon extrem spannend, und man taucht auch viel tiefer, finde ich, in diese Verbindung mit der Natur ein, als wenn man einfach nur durch den Nationalpark fährt und abhakt, oh das ist eine Giraffe, das ist ein Elefant das ist ein Schakal und das ist ein Löwe.

Das ist natürlich beeindruckend zu sehen, aber die Qualität, das Ganze viel langsamer und ruhiger mit viel tieferer Erklärung auch durch den Fahrer zu machen, das macht das Erlebnis noch viel, viel intensiver.

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Viele von den Veranstaltern, bieten diese Reisen in sogenannten Safari-Minibussen an, wo Platz für sechs Personen ist und diese Rundreisen sind dann meist so zwei bis zehn Tage durch die verschiedenen Parks.

Die Hauptparks kennen ja die meisten Leute, die Masai Mara südwestlich von Nairobi an der Grenze zu Tansania oder den Amboseli oder sogar die beiden Tsavo Ost und West, was an der Nähe zur Küste liegt. Welche sind denn deine Lieblingsparks and why?

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Und bei den Nationalparks bin ich auch landschaftlich ein unheimlicher Freund des Nordens von Kenia, von Samburu zum Beispiel.

Das sind so fünf Stunden nördlich von Nairobi. Das kann man in einem Rutsch durchfahren, aber das ist dann schon ein ganzer Tag Fahrzeit. Also das kann man auch gerne mit einer Zwischenübernachtung machen.

Und das ist halt eine ganz besondere Atmosphäre sobald man nördlich des Mount Kenya kommt, da wird es dann deutlich trockener. Da wird es staubiger, da wird es rustikaler. Und du hast einen Fluss, der durch Samburu durchgeht. Das ist so die Lebensader in dieser Region. Da gibt es grosse Elefantenherden; Doumpalmen ist die einzige Palmenart, die mehr als einen Stamm ausbildet. Und das ist einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Und auf dem Weg dahin, ich tue mir immer schwer mit dem Besten oder die Besten. Ich habe immer so eine Variation von «ziemlich guten». Auf dem Weg in den Norden gibt es ein kleines Schutzgebiet speziell für Nashörner, das heisst Solio.

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[00:09:20] Guido: Das hat 450 Nashörner, auf einer relativ kleinen Fläche, aber natürlich auch andere Savannentiere, Löwen, Giraffen, Gazellen und ein abwechslungsreiches Ökosystem. Aber dort sieht man, wie die Nashörner vor 200 Jahren noch auf der Weide standen. Breitmaulnashörner sind ja Weidetiere, die Gras fressen, und das ist keine Seltenheit, dass du da dann 20, 25 Nashörner zusammenstehen siehst und das ist eine unheimliche Schöne beruhigende Atmosphäre sowas dann auch zu sehen. Deswegen, Solio mag ich also auch sehr gerne.

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[00:10:27] Guido: Ja, also im Samburu ist eines der Rückzugsgebiete der Grevy-Zebras. Schreibt sich mit E, nicht mit A, dann wäre es Bratensauce. Und das ist halt ein grösseres, bulligeres Zebra mit schmaleren Streifen. Sehr, sehr interessant. Und es ist aber weniger der Äquator, der diesen Unterschied hervorruft, dass es in nördlichen Kenia auch andere Tierarten gibt, sondern es sind eher die klimatischen Lebensumstände und die Vegetation die dazu führen, dass eben Tiere, die besser an die Trockenheit angepasst sind eben im Norden leben, und klassische Savannentiere, wo du durch die Regenzeit üppiges saftiges, grünes Gras hast, dann in den Savannenebenen der Masai Mara unterwegs sind.

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Wie gehst du das Thema an?

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Die haben ein spezielles Training, die haben eine spezielle Ausrüstung und der KWS muss 60% seiner Gesamteinnahmen über die Parkfees finanzieren.

Das ist natürlich dann einfach auch eine gewisse Hürde, dass ein gewisses Einkommen zur Verfügung stehen muss, damit diese Infrastruktur funktioniert und bereitgestellt werden kann.

Das hat über die vielen Jahre aber auch dazu geführt, dass Wilderei, speziell von Grosstieren in Kenia nicht komplett weg ist, aber zu so einem kleinen Teil geschrumpft ist, dass man also wirklich auch von einem 100, 200 prozentigen Erfolg sprechen kann.

Also während im südlichen Afrika in Ländern zwischen 500 und 2’000 Elefanten gewildert werden im Jahr, manchmal sind es sogar 15’000, wenn in 10 Jahren mal 50 gewildert werden, ist das viel.

Ähnliches auf kleinerem Niveau natürlich bei Nashörnern. Und das ist ein unheimlich grosser Erfolg und das wird natürlich zu einem ganz grossen Teil auch durch die Parkfees finanziert.

Jetzt haben wir das Gespräch wie ich sage mal so, im letzten Jahresverlauf mit der Masai Mara. Das ist ein National Reserve. Das bedeutet, ähnlich wie Samburu, das wird durch die Community, durch die County-Verwaltung, verwaltet. Und die müssen ihre Infrastruktur natürlich auch aufrechterhalten im gleichen Masse. Das heisst aber nicht, dass der KWS dort nicht aktiv ist. Die ganzen Ranger, die Sicherheit und so weiter, das wird alles durch den KWS bereitgestellt. Speziell bei der Masai Mara weil wir da nur ein kleines Zeitfenster der Migration und damit auch sehr viele Reisenden haben, möchte man aber auch versuchen, den Besucherstrom ein bisschen zu steuern.

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[00:13:58] Guido: Das ist noch so ein zusätzlicher Effekt, warum die Parkgebühren in der Masai Mara gestiegen sind, um auch in gewisser Weise die Masai Mara uninteressanter zu machen, um andere Regionen, Nationalparks zu besichtigen und zu besuchen.

Der Nachteil dabei ist, in den anderen Parks gibt es keine Migration. Das ist ein ähnliches Phänomen wie bei den Gorillas in Uganda oder Ruanda, wo es eben eine besondere Attraktion gibt und die muss geschützt werden. Und das geht nicht, wenn immer mehr Menschen zur gleichen Zeit kommen. Und dann muss man das irgendwie reglementieren.

Eine Zufahrtsbeschränkung wäre sicherlich auch eine Möglichkeit gewesen, aber die lässt sich schwierig umsetzen, weil es keine Zäune gibt. Es gibt ja nur eine grüne Grenze.

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Ich will dann noch kurz die Küste springen ist ja ein Riesenvorteil von Kenia, dass die Nationalparks von der Küste aus recht einfach erreichbar sind und ich weiss auch, aus dem deutschsprachigen Raum zumindest ist es so, dass viele Reisende einen Badeurlaub machen wollen und das dann aber auch gut und gerne mit einem Nationalparkbesuch kombinieren.

Der Tsavo ist zum Beispiel nur zwei, drei Stunden von Mombasa entfernt. Ich bin im Busch sehr glücklich, das tut meiner Seele immer gut. Ich weiss, dass es dir auch ähnlich geht. Aber genauso bin ich ein bisschen süchtig nach der Sonne Ich bin in Afrika aufgewachsen, wohne jetzt in der Schweiz. Da fehlt mir ein bisschen von der Sonnenwärme, die ich so oft hatte.

Welches ist dein Lieblingsabschnitt an der Kenia-Küste? Es gibt ja doch so zwei, drei, vier Hauptstücke vom ganz im Norden mit Watamu, Malindi, dann die Nordküste nördlich von Mombasa und dann Diani Beach südlich von Mombasa. Wo bist du am liebsten? Kann man das so überhaupt so fragen?

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Sodass man sowohl was Lebhaftes als auch was Ruhiges an der Küste haben kann, je nachdem... wie einem gerade die Stimmung ist. Das weiss man natürlich nicht, wenn man den Urlaub drei Monate vorher plant, wie dann die Stimmung in drei Monaten ist, aber die Küste an sich, oder das Leben dort ist dann einfach auch schon unterschiedlich. Insofern ist es immer schwierig zu sagen, das ist mein Lieblingsabschnitt. Aber ich mag es, wie bei den Safari-Parks ein bisschen ruhiger.

Also Watamu oder Malindi, das mag ich schon sehr, sehr gerne. Und wenn es dann um Leben geht, dann fahre ich nach Diani, abends ein Bierchen trinken Freunde treffen.

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[00:17:23] Guido: Das ist wirklich schwierig zu beantworten, weil jedes Fleckchen in Kenia seine Besonderheit hat.

Die Coconut Beach Lodge in Tiwi gefällt mir schon sehr gut, weil es eine tolle Lage ist und einen der wenigen Palmenstrände gibt, wo man wirklich unter Palmen am Strand liegen kann. Und es ist einfach klein und schnuckelig. Das macht immer Spass.

Und wenn es um Nationalparks geht... ich mag die Atmosphäre in Amboseli, weil sie so vielseitig ist. Kilimanjaro als höchster Berg Afrikas, Sumpf Savanne, trocken, feucht und da gefällt mir das Tortilis Camp unheimlich gut, weil es so schön im Busch eingebettet ist, man hat Möglichkeiten sich zurückzuziehen, Blick auf den Berg und man ist dann auch schnell in den Park, um Tiere zu sehen.

Ja, wenn ich mich festlegen müsste, dann die zwei.

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[00:18:24] Guido: Auch da hätte ich eher zwei Favoriten. Einmal das Spitzmaul-Nashorn,

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[00:18:32] Guido: weil es ist beide Tiere, die meine Lieblinge sind, sind schützenswert und bedroht. Also das Spitzmaulnashorn, weil es bedroht ist und einfach einen sehr interessanten Charakter hat. Das ist zwischen temperamentvoll, scheu, zurückhaltend aber durchaus auch mal kräftig im Auftritt.

Und das zweite Tier, jetzt als Oberart gesprochen, sind die Meeresschildkröten. Also ich habe jetzt ein paar Mal gesehen, wie die kleinen Tierchen geschlüpft sind und das ist so ein spannender Moment und auch so emotional, das hat mich überwältigt.

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[00:19:17] Guido: Ja, oder?

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[00:19:29] Guido: Hm,

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[00:19:33] Guido: definitiv geht mir genauso.

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[00:19:50] Guido: Danke für die Einladung und es hat wie immer sehr viel Spass gemacht.

André: Und so soll es auch sein. Danke nochmal. In dieser Folge haben wir uns nicht nur über Spinnen Schlangen und Schildkröten unterhalten, sondern auch über die Great Migration und was man auf Safari erwarten darf. Wir haben über Samburu und Solio gesprochen und erklärt weshalb die Park Fees, also die Gebühren für die Nationalparks höher sind als man vielleicht zuerst erwartet, und was für Gutes mit diesen Fees gemacht wird.

Zum Schluss haben wir noch über die Coconut Beach Lodge in Tiwi gesprochen und die Küsten Kenias generell mit ihren verschiedenen Strandabschnitten. In den Shownotes habe ich euch wieder passende Links abgelegt, aber das Träumen, das überlasse ich dir. Bis zum nächsten Mal.

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André Thomas

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This is a podcast where I chat with people to create a more positive image of Africa, and break down the many misconceptions. Stories, experiences and goosebump moments!